Kein Wirtschaftszweig ist für die Entwicklung von Gesellschaft so bedeutend wie das Gesundheitswesen. Kein Wirtschaftszweig wird in diesen Tagen so eindimensional gesehen: als Kostenfaktor des Solidarsystems.
Dieser Blick auf eine Branche, die mit 4,6 Millionen sechs Mal mehr Menschen Arbeit gibt als die Automobilindustrie, greift zu kurz. Mit Fortsetzung der demografischen Entwicklung nimmt der Bedarf nach Gesundheitsdienstleistungen und -produkten beständig zu. Und mit immer mehr Gesundheitsbewussten, Kranken und Pflegebedürftigen steigt die Nachfrage nach Fachkräften enorm. Der Begriff Gesundheitswesen greift also zu kurz – mittlerweile spricht man von der Gesundheitswirtschaft, um die Bedeutung und Vernetzung dieses Wirtschaftszweigs auch für und zu anderen Branchen deutlich zu machen.
Die Gesundheitswirtschaft, zugleich verantwortlich für Daseinsvorsorge und Lebensqualität, entwickelt sich derzeit zweigleisig: Der staatlich stark regulierte und kassenfinanzierte Teil muss in sehr engen Grenzen Produktivitätsreserven ausschöpfen und Optimierungspotenziale abrufen; frei finanzierte Einrichtungen können hingegen mit guten Konzepten schnell sehr erfolgreich werden.
Ein beständig zunehmender Informationsgrad von Konsumenten und Patienten sowie eine ausgeprägte Zunahme von freiwilliger oder erzwungener Mobilität zum Erreichen der Dienstleistung verstärkt die Dynamik auch im Kernbereich des Versorgungsalltags der Gesundheitswirtschaft. Dort wo künftige Bedarfe passgenaue Angebote finden, entsteht Lebensqualität.